Was darf ein Magenband kosten?

Die Magenband-Operation kann als letzter Schritt bei Adipositas angewandt werden, wenn all Ihre Versuche zur Gewichtsreduzierung nicht erfolgreich waren.

Durch die Operation soll erreicht werden, dass Sie recht schnell und vor allem langfristig viel Gewicht verlieren. 

Mit dem Magenband kommen Kosten in Höhe von etwa 7.000 Euro auf Sie zu. In den Kosten sind der Krankenhausaufenthalt und insbesondere die wichtige Nachsorge enthalten.

Im folgenden Artikel erfahren Sie mehr rund um die Kosten für das Magenband und Magenband-OPs im Ausland. 

Kosten alternativer Behandlungsmethoden im Vergleich

Neben dem Magenband gibt es noch weitere operative Methoden [Link], die den Magen verkleinern und damit zur Gewichtsabnahme führen. Alle chirurgischen Eingriffe werden erst dann angewandt, wenn Sie zuvor erfolglos versucht haben, Gewicht zu verlieren. Von den Krankenkassen werden die Kosten für Adipositas-Operationen in Einzelfällen übernommen. 

Die Kosten variieren je nach Aufwand und Komplexität des Eingriffs. In den hier aufgeführten Kosten sind der Krankenhausaufenthalt sowie eine ärztliche Betreuung und Nachsorge nach dem Eingriff enthalten.  

Magenballon	Magenband	Schlauchmagen	Magenbypass	Endo-Sleeve
Ca. 2.000 – 3.000 Euro	Ca. 7.000 Euro	Ca. 10.000 Euro	Ca. 10.000 Euro	Ca. 10.000 Euro

Hinweis: Die Kosten für Ihren Eingriff können von diesen Werten nach unten oder nach oben abweichen. Es kommt immer darauf an, wie aufwendig der Eingriff ist und ob es möglicherweise Komplikationen gibt.

Was kostet ein Magenband in der Türkei?

Es gibt Anbieter, die Magenband-Operationen in der Türkei zu einem günstigen Preis anbieten. Insbesondere wenn Ihre Krankenkasse die Magenband-Operation nicht übernimmt, können die Angebote verführerisch klingen.

Der Eingriff kostet dort etwa 5.000 Euro. Beachten Sie jedoch, dass nach einer Magenband-OP in der Türkei die Nachsorge nicht in dem Umfang gewährleistet wird, wie er in Deutschland üblich ist. 

Nachteile der Magenband-Operation in der Türkei

Die Magenband-OP ist erst der Anfang der Behandlung, die eine intensive ärztliche Betreuung benötigt.

Die Nachsorge ist für jeden Patienten extrem wichtig und entscheidend für den Erfolg der Behandlung.

Mit einer OP in der Türkei ist die Nachsorge nicht gegeben, da Sie nur wenige Tage in ärztlicher Behandlung bleiben.

In Deutschland ist es üblich, nach der Magenband-OP drei bis fünf Tage im Krankenhaus zu bleiben. Erst zwei bis drei Wochen nach dem Eingriff sind Sie wieder arbeitsfähig.

Vier Wochen nach der Operation füllt der Arzt zum ersten Mal Flüssigkeit in den neuen Port, um seine Funktion zu überprüfen und mögliche Lecks aufzudecken. Diese intensive Nachbetreuung ist beim Eingriff in der Türkei nicht möglich. 

Hier die Nachteile einer Magenband-OP in der Türkei im Überblick: 

• Die medizinische Betreuung ist nicht im gleichen Umfang wie in Deutschland möglich. 
• In den Kosten sind wenige Tage Krankenhausaufenthalt inklusive. Sie sollten aber nicht direkt im Anschluss Ihren Rückflug antreten. Es kommen also weitere Kosten für eine Unterkunft auf Sie zu. 
• In den Kosten für den Eingriff in der Türkei sind die Flüge nicht inklusive. Auch hier müssen Sie mit weiteren Kosten rechnen. 
• Die Magenband-OP dauert nur bis zu einer Stunde, ist für Ihren Körper aber doch ein erheblicher Eingriff. Setzen Sie sich nicht zusätzlichem Stress aus, indem Sie sich in einer ungewohnten Umgebung aufhalten.

Medizinische Standards fehlen

Obwohl die staatlichen Krankenhäuser in der Türkei modern ausgestattet sind und das Personal gut ausgebildet ist, kommt es immer wieder zu Problemen.

Privat zahlende Patienten werden normalerweise nicht in staatlichen Krankenhäusern behandelt.

Lassen Sie eine Magenband-Operation in der Türkei durchführen, wird der Eingriff in der Regel in einer Privatklinik durchgeführt.

Die türkischen Privatkliniken sind bei deutschen Krankenversicherungen dafür bekannt, Diagnosen zu dramatisieren.

Der Grund: Sie verdienen durch Überbehandlung, längere Aufenthalte, unnötige Untersuchungen und dergleichen mehr Geld an Ihnen als Patient. 

Eine Magenband-Operation scheint auf den ersten Blick billiger zu sein als in Deutschland. In vielen Fällen entstehen aber während der Behandlung oder im Nachhinein hohe Kosten, die Ihnen zuvor nicht mitgeteilt wurden.

Auch aus medizinischer Sicht ist von einem Eingriff in der Türkei abzuraten, insbesondere weil die Nachsorge nach der OP nicht gewährleistet ist.

Wichtig sind für Sie vor allem die ärztlich begleitete Ernährungsumstellung und die Möglichkeit, Ihren Arzt bei Komplikationen sofort aufzusuchen. Eine Operation in der Türkei kann Ihnen dieses Maß der Betreuung nicht bieten. 

Wann übernimmt die Krankenkasse die Kosten?

Über die Kostenübernahme bei Adipositas-Operationen, auch beim Magenband, entscheidet die Krankenkasse im Einzelfall. Es gibt jedoch festgelegte Voraussetzungen für die Übernahme: 

• BMI von mindestens 40
• Oder: BMI von mindestens 35 bei gleichzeitigen adipositasbedingten Begleiterkrankungen und Übergewicht seit mehr als drei Jahren 
• Oder: BMI unter 35 bei schwerwiegenden Begleiterkrankungen wie schwer einstellbarem Diabetes Typ 2
• Alter zwischen 18 und 65 Jahren
• Mindestens zwei erfolglos verlaufene Diäten, Kuren oder Rehas (im besten Fall unter ärztlicher Anleitung)
• Keine schwerwiegende Suchterkrankung
• Keine schwerwiegende psychiatrische Erkrankung
• Keine bestehende Schwangerschaft
• Keine schwere Stoffwechselerkrankung

Was muss der Antrag noch beinhalten?

Sämtliche ärztliche Bescheinigungen, die Ihre adipositasbedingten gesundheitlichen Probleme belegen, gehören in den Antrag, sind aber längst nicht ausreichend.

Sie müssen der Krankenkasse Ihre Bereitschaft verdeutlichen, Ihren Lebensstil nachhaltig zu ändern.

Dazu gehören Anpassungen der Ernährung, der Bewegungsgewohnheiten und des Verhaltens. Begründen Sie Ihren Operationswunsch in einem Motivationsschreiben. 

Außerdem legen Sie dem Antrag auf Kostenübernahme der Magenband-OP folgende Unterlagen bei: 

• Bescheinigungen von Ernährungsberatern und Psychotherapeuten
• Nachweis über Diäten, Kuren und Rehas
• Teilnahmebescheinigung von Sportkursen
• Ernährungstagebuch

Fazit

Eine Magenband-OP sollte der allerletzte Schritt sein, schließlich stellt der Eingriff eine Operation dar, die Komplikationen mit sich bringen kann.

Für Sie persönlich ist das Magenband außerdem eine große Investition, wenn es nicht von der Krankenkasse übernommen wird.

Erst wenn alle anderen Behandlungen wie Ernährungsumstellung, Bewegungstherapie und Sporttherapie keinen Erfolg gebracht haben, sollten Sie sich für einen Eingriff entscheiden.

Lassen Sie im Sinne Ihrer Gesundheit keine Magenband-OP im Ausland durchführen. 

Quellen

• https://www.viszera.de/adipositas/kosten/
• https://magenverkleinerungtuerkei.de/preise-und-kosten/
• https://www.ndr.de/ratgeber/gesundheit/Beschwerden-nach-einer-Magenverkleinerung-behandeln,magenbypass104.html
• https://ergo-reiseblog.de/reisemedizin/medizinische-versorgung-in-der-tuerkei
• https://www.adipositas-zentrum-muenchen.eu/allgemeines/kostenuebernahme.html
• https://www.adipositas24.de/community/index.php?thread/49548-bespiel-antrag-auf-kostenübernahme-magenband/&s=eb7dea89795a311f99471b4652b11189c8bfae4