Adipositas wird in der Regel durch den Body-Mass-Index (BMI) bestimmt. Als adipös gelten Sie, wenn Ihr BMI bei mindestens 30 liegt.
Ab einem BMI von 25 haben Sie Übergewicht, das auch als Präadipositas bezeichnet wird.
Für die Bestimmung von Adipositas spielt auch die Fettverteilung am Körper eine Rolle. In diesem Artikel erfahren Sie mehr zum BMI bei Adipositas und welche Formen der Fettverteilung gefährlich sein können.
Gut zu wissen: Um den BMI zu bestimmen, wird das Körpergewicht in Kilogramm durch die Körpergröße in Metern zum Quadrat geteilt. Beispiel: 100 kg / (1,70m)2 = 34,6
Adipositas Medikamenten-Liste 2021
Welche Medikamente sind in Deutschland zur Behandlung von Adipositas zur Zeit zugelassen? Die aktuelle Liste für 2021 finden Sie hier.
Grade der Adipositas
Die Adipositas wird in unterschiedliche Schweregrade eingeteilt, durch die Mediziner das Gesundheitsrisiko besser einschätzen können. Außer der Adipositas-Vorstufe Präadipositas gibt es drei Schweregrade.
Präadipositas
Präadipositas gilt als Vorstufe zur Adipositas, bei der der BMI zwischen 25 und 29,9 liegt. Das Risiko für Folgeerkrankungen bei Präadipositas ist gering erhöht.
Hierbei spielt jedoch der Bauchumfang eine entscheidende Rolle:
Liegt er bei Frauen bei mehr als 88 Zentimetern und bei Männern bei mehr als 102 Zentimetern, ist das Risiko für Stoffwechsel- und Herz-Kreislauf-Krankheiten erhöht.
Mediziner sprechen in diesem Fall von einer abdominalen Adipositas.
Adipositas Grad I und II
Liegt Ihr BMI zwischen 30 und 34,9, sind Sie von Adipositas Grad I betroffen. Das Risiko für Folgeerkrankungen ist erhöht.
Bei Adipositas Grad II (BMI zwischen 35 und 39,9) gilt das Risiko sogar als hoch. Die Risiken wurden durch die Deutsche Adipositas-Gesellschaft bestimmt.
Adipositas Grad III, Adipositas permagna
Der schwerste Grad von Adipositas, Adipositas Grad III, auch Adipositas permagna oder morbide Adipositas genannt, geht mit einem sehr hohen Risiko für Folgeerkrankungen einher. Der BMI liegt hier bei 40 oder mehr.
Häufig entstehen Einschränkungen im Alltag durch Kurzatmigkeit, starkes Schwitzen und Gelenkschmerzen aufgrund der hohen körperlichen Belastung durch das Übergewicht. Langfristig besteht auch die Gefahr, chronisch zu erkranken.
Sind Sie von Adipositas Grad III betroffen, besteht dringender Handlungsbedarf. Ihr Körper ist einer extremen Belastung ausgesetzt. Begeben Sie sich in ärztliche Behandlung, um Therapiemöglichkeiten zu besprechen.
Adipositas Medikamenten-Liste 2021
Welche Medikamente sind in Deutschland zur Behandlung von Adipositas zur Zeit zugelassen? Die aktuelle Liste für 2021 finden Sie hier.
Welche Aussagekraft hat der BMI bei Adipositas?
Der BMI ist ein wichtiger Indikator, hat aber nur eine begrenzte Aussagekraft. Er kann den Körperfettanteil lediglich schätzen. Individuelle Faktoren wie die Fettverteilung oder Cholesterinwerte sollten zusätzlich beachtet werden, da sie weitere Hinweise zu Gesundheitsrisiken geben.
Ein BMI von über 30 gilt als ungesund, wobei das Risiko für Folgeerkrankungen mit dem Gewicht steigt. Nichtsdestotrotz gibt es Menschen, die trotz Adipositas ein gesundes Herz-Kreislauf-System und keine Gelenkbeschwerden haben.
Bei der Behandlung von Adipositas ist somit nicht ausschließlich der BMI wichtig. Die Fettverteilung, bestehende Krankheiten, das Alter und familiäre Veranlagungen werden ebenso in Betracht gezogen, um geeignete Maßnahmen zu ergreifen.
Welche Rolle spielt die Verteilung des Körperfetts?
Körperfett wirkt sich an unterschiedlichen Stellen des Körpers unterschiedlich auf die Gesundheit aus. Besonders problematisch ist Fett, das im Bauchraum abgelagert ist, weil es sich stark auf den Stoffwechsel auswirkt.
Der Taillenumfang ist daher neben dem BMI aussagekräftig, um Gesundheitsrisiken einschätzen zu können.
Gut zu wissen: Messen Sie Ihren Taillenumfang am besten morgens vor dem Frühstück. Atmen Sie leicht aus, aber ziehen Sie den Bauch nicht ein.
Weil der Taillenumfang allein den individuellen Körperbau nicht berücksichtigt, wird zum Teil das Verhältnis von Bauch- zu Hüftumfang („waist-to-hip-ratio“) gemessen.
Dabei wird der Taillenumfang in Zentimetern durch den Hüftumgang in Zentimetern geteilt. Bei Männern sollte der Wert nicht über 1, bei Frauen nicht über 0,85 liegen.
Wie lässt sich der Körperfettanteil bestimmen?
Eine sogenannte bioelektrische Impedanzanalyse (BIA) misst den Widerstand im Körper, wodurch der Wassergehalt geschätzt werden kann.
Daraus lässt sich wiederum der Körperfettanteil schätzen. Eine Impedanz-Analyse macht Ihr Hausarzt, aber auch handelsübliche BIA-Waagen bieten gute Schätzwerte.
Gut zu wissen: Bei Frauen gilt ein Körperfettanteil von 20 bis 35 Prozent als normal. Bei Männern liegt der Normalwert zwischen acht und 25 Prozent.
Fazit
Die Berechnung des BMI ist ein guter Indikator für die Bestimmung von Adipositas. Er ist jedoch nicht allein ausschlaggebend.
Beachten Sie ebenso Ihren Bauchumfang sowie Ihren Körperfettanteil, um gesundheitliche Risiken besser einschätzen zu können. Insbesondere wenn Ihr BMI bei 30 oder höher liegt, sollten Sie Ihr Übergewicht behandeln.
Adipositas Medikamenten-Liste 2021
Welche Medikamente sind in Deutschland zur Behandlung von Adipositas zur Zeit zugelassen? Die aktuelle Liste für 2021 finden Sie hier.
Quellen
- https://www.adipositas-gesellschaft.de/index.php?id=39
- https://www.adipositas.org/grade-der-adipositas/
- https://www.gesundheitsinformation.de/was-sagt-der-body-mass-index-ueber-die-gesundheit.3132.de.html