Was darf ein Magenballon kosten?

Ein Magenballon kommt für Sie in Frage, wenn Sie stark fettleibig sind. Eingriffe und chirurgische Maßnahmen sollten jedoch der letzte Schritt auf dem Weg zur Gewichtsabnahme sein.

Die Kosten für den Magenballon können – ja nach Aufwand, Arzt und Art des Magenballons – variieren. 

In der Regel liegen die Kosten für den Magenballon zwischen 2.200 und 3.000 Euro.

Die Ballons, die länger im Körper bleiben, sind meist teurer als die, die nur kurz im Körper bleiben.

In den Kosten sind Beratungsgespräche, Voruntersuchungen und die Nachsorge enthalten.

Wann übernimmt die Krankenkasse die Kosten?

Krankenkassen übernehmen Eingriffe bei Adipositas nur nach einer Einzelfallprüfung.

Unter den folgenden Voraussetzungen ist es möglich, dass Ihre Krankenkasse die Kosten für den Magenballon übernimmt: 

• BMI von mindestens 40
• Oder: BMI von mindestens 35 bei gleichzeitigen adipositasbedingten Begleiterkrankungen und Übergewicht seit mehr als drei Jahren 
• Oder: BMI unter 35 bei schwerwiegenden Begleiterkrankungen wie schwer einstellbarem Diabetes Typ 2
• Alter zwischen 18 und 65 Jahren
• Mindestens zwei erfolglos verlaufene Diäten, Kuren oder Rehas (im besten Fall unter ärztlicher Anleitung)
• Keine schwerwiegende Suchterkrankung
• Keine schwerwiegende psychiatrische Erkrankung
• Keine bestehende Schwangerschaft
• Keine schwere Stoffwechselerkrankung

Was muss der Antrag noch beinhalten?

Damit Ihre Krankenkasse die Kosten für den Magenballon übernimmt, reicht es nicht aus, wenn Sie die oben genannten Voraussetzungen erfüllen.

Dem Antrag legen Sie alle Arztberichte bei, die mit Ihrer Adipositas im Zusammenhang stehen.

Zusätzlich müssen Sie der Krankenkasse aber signalisieren, dass Sie motiviert sind, Ihre Ernährung und Ihren Lebensstil grundsätzlich zum Positiven zu verändern.

Diese Dokumente gehören daher auch in den Antrag zur Kostenübernahme: 

• Motivationsschreiben
• Bericht über Psychotherapie
• Teilnahmebescheinigung über Sportkurse
• Teilnahmebescheinigung über Ernährungsberatung
• Ernährungstagebuch

Was kostet ein Magenballon in der Türkei?

Es gibt Anbieter, die Adipositas-Eingriffe und -Operationen in der Türkei zu einem vergleichsweise günstigen Preis anbieten. Die Angebote können verführerisch für Sie klingen, wenn Ihre Krankenkasse die Kosten nicht übernehmen möchte.

Ein Magenballon kostet in der Türkei etwa 2.400 Euro und ist damit nicht wesentlich günstiger als in Deutschland.

Nachteile: Magenballon in der Türkei

Bei einem Magenballon-Eingriff in der Türkei ist die medizinische Nachsorge im Anschluss an den Eingriff nicht gegeben. Der Eingriff an sich ist erst der Anfang der Behandlung.

Lassen Sie den Magenballon in der Türkei einsetzen, erhalten Sie keine enge ärztliche Betreuung im Anschluss. 

Medizinische Standards fehlen

Die Adipositas-Behandlungen in der Türkei werden in der Regel in Privatkliniken durchgeführt. Hier werden Diagnosen gern dramatisiert, sodass Sie Ihren Aufenthalt verlängern oder unnötige Untersuchungen durchführen lassen.

Der Grund liegt auf der Hand: Durch die zusätzlichen Maßnahmen verdient die Klinik mehr Geld an Ihnen.

Entscheiden Sie sich für einen Magenballon-Eingriff in Deutschland, um eine umfassende ärztliche Betreuung zu erhalten.

Ihr Arzt berät Sie ausführlich zur anstehenden Ernährungsumstellung und ist im Fall von Komplikationen für Sie erreichbar. 

Fazit

Ein Magenballon ist eine Belastung für den Körper. Zudem ist er teuer und sollte immer die letzte Wahl im Kampf gegen Ihr Übergewicht sein.

Es ist wichtig, dass Sie zunächst Ihre Ernährung umstellen, sich mehr bewegen und Ihr Verhalten in Bezug auf Essen ändern, um Gewicht zu verlieren.

Ihr Arzt berät Sie zum Magenballon, falls all Ihre Versuche, Ihr Gewicht zu reduzieren, nicht erfolgreich waren. Von Eingriffen im Ausland ist dringend abzuraten. 

Quellen

• https://www.viszera.de/adipositas/kosten
• https://www.adipositas-zentrum-muenchen.eu/allgemeines/kostenuebernahme.html
• http://www.adipositas24.de/community/index.php?thread/49548-bespiel-antrag-auf-kosten%C3%BCbernahme-magenband/
• https://www.ndr.de/ratgeber/gesundheit/Beschwerden-nach-einer-Magenverkleinerung-behandeln,magenbypass104.html
• https://ergo-reiseblog.de/reisemedizin/medizinische-versorgung-in-der-tuerkei