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Wann übernimmt die Krankenkasse die Kosten für eine Magenbypass-Operation?

Eine Magenbypass-Operation ist mit Kosten von ungefähr 10.000 Euro nicht gerade billig. Die wenigsten entscheiden sich deshalb, sie aus der eigenen Tasche zu bezahlen und versuchen stattdessen, die Krankenkasse von der Kostenübernahme zu überzeugen.

In diesem Beitrag erfahren Sie, in welchen Fällen die Krankenkasse die Kosten für den Magenbypass übernimmt und was bei der Beantragung zu beachten ist.

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Wann übernimmt die Krankenkasse die Kosten?

Zunächst einmal gilt: Kosten für Magenbypass-Operationen werden nur in Einzelfällen von den Krankenkassen übernommen. Die Hürden dafür sind relativ hoch.

Für Ihre Beantragung sollten Sie dennoch einige Voraussetzungen erfüllen, auf die sich unterschiedliche Fachausschüsse geeinigt haben. Eine Chance auf die Kostenübernahme haben Sie, wenn Sie  

  • einen BMI von mindestens 40 haben.
  • seit mehr als drei Jahren einen BMI von 35 mit gleichzeitigen Folgeerkrankungen haben.
  • einen BMI von unter 35 mit schwer einstellbaren Folgeerkrankungen haben. 
  • zwischen 18 und 65 Jahre alt sind. 
  • mindestens zwei begleitete Diäten, Kuren oder Rehas erfolglos unternommen haben. 
  • keine schwere Suchterkrankung, psychische Erkrankung, Stoffwechselerkrankung oder Essstörung haben. 
  • nicht schwanger sind. 

Falls Sie diese Voraussetzungen erfüllen, können Sie die Kostenübernahme für den Magenbypass bei Ihrer Krankenkasse beantragen.

Was muss der Antrag zusätzlich beinhalten?

Neben den Arztberichten gehören weitere Unterlagen in Ihren Antrag auf Kostenübernahme: 

  • Bericht über Psychotherapie
  • Teilnahmebescheinigungen von Ernährungsberatungen, Sportkursen, Selbsthilfegruppen
  • Ernährungstagebuch

Fertigen Sie außerdem ein Motivationsschreiben an, in dem Sie Ihrer Krankenkasse verdeutlichen, dass Sie Ihren Lebensstil nach der OP grundsätzlich zum Positiven verändern möchten.

Die Krankenkasse übernimmt die Kosten nur, wenn Sie bereit sind, Ihre Ernährung radikal umzustellen und durch Bewegung und einen gesunden Alltag dafür zu sorgen, dass Sie das Gewicht nicht wieder zunehmen.

Achtung: Kosten bei Komplikationen für Privatversicherte

In jedem Fall sollten Sie mit Ihrer Krankenkasse vor dem Eingriff besprechen, ob sie im Fall von Komplikationen für die zusätzlichen Kosten aufkommt.

Auch Privatversicherte sind davon betroffen, da sich auch private Krankenkassen teilweise weigern, die Mehrkosten zu übernehmen. 

Tipp: Falls Ihre Krankenkasse die Übernahme der Kosten bei Komplikationen nicht zusichern kann, lohnt es sich mitunter, eine Versicherung für Folgekosten abzuschließen.  

Fazit

Ein Magenbypass sollte wie jede Operation immer die letzte Wahl sein, wenn es darum geht, Adipositas zu bekämpfen. Der riskante Eingriff kann zu Komplikationen und Nebenwirkungen führen, die Sie Ihr Leben lang begleiten.

Seien Sie sich außerdem bewusst darüber, dass Sie Ihre Lebensgewohnheiten nach dem Eingriff stark ändern müssen. 

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Caro Klein, Adipositas Selbsthilfe

Caro Klein

Gründerin Adipositas Selbsthilfe

Zusammen mit Experten, Ärzten und Ernährungswissenschaftlern betreut Caro den online Auftritt der Adipositas Selbsthilfe. Anfragen: [email protected]

Quellen

  • https://www.adipositas-zentrum-muenchen.eu/allgemeines/kostenuebernahme.html
  • https://www.adipositas24.de/community/index.php?thread/49548-bespiel-antrag-auf-kostenübernahme-magenband/&s=f1127850c79031c2634dc76a92a5db886180dda9
  • https://www.dr-gumpert.de/html/kosten_magenbypass.html

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